[PK/MR] Am 6. Spieltag der Oberliga Baden-Württemberg mussten die Frauen des TSV Amicitia Viernheim erneut alle drei Zähler dem Gegner überlassen. Beim 0:5 gegen den KSC waren sie allerdings zumindest bis zum 0:2 rund 20 Minuten vor dem Ende mitten drin im Geschäft, in den letzten Spielminuten brachen dann aber alle Dämme.
Gerade erst war man auf Viernheimer Seite froh, dass sich das Lazarett lichtete und Alex Kuhn sowie Denise Stricklan zum ersten Mal 2017/2018 in einem Pflichtspiel auf der Bank saßen, da musste wenige Minuten vor Spielbeginn Abwehrrecke Kerstin Zettl das Aufwärmen abbrechen, der Rücken zwickte. Die Gastgeberinnen mit einer defensiven Grundaufstellung, die Null sollte zunächst mal stehen. Der KSC begann druckvoll, bereits nach zwei Minuten flog der erste Ball in Richtung Viernheimer Gehäuse, aber eben knapp daneben. Wenig später Konfusion im Viernheimer Strafraum, nach einem Eckball wurde den Zuschauern eine Runde Flipper geboten, die Gastgeberinnen aber mit Glück noch auf Kurs. Und langsam auch mit mehr Zugriff aufs Spiel, die Defensive wurde sicherer, auch wenn es nicht gelang die Gäste ganz vom Tor weg zu halten und es dann schon eine Portion Glück brauchte, um hinten die Null zu halten. Nach Vorne ging wenig, einzig über die starke Annika Weidner kam so etwas wie Gefahr auf, als sie sich auf rechts durchtankte, aber am Ende dann doch keine aussichtsreiche Schussposition fand. Trotzdem zeigten sich die Mädels auch hier gegenüber den letzten Spielen verbessert.
Mit 0:0 ging es in die Pause und es keimte weiter Hoffnung auf eine Überraschung. In den ersten Minuten nach dem Seitenwechsel die Gastgeberinnen sogar die aktivere Mannschaft und auch mit Abschlüssen. Zunächst Kathy Jüllich nach einem Dribbling mit dem Schuss aus der zweiten Reihe, kurz danach Annika Weidner ebenfalls mit der Variante aus der Ferne. Mit steigendem Offensivdrang gab es dann allerdings auch mehr Platz in der Viernheimer Hälfte und das bestraften die Gäste postwendend. Anna Rogee (55.) und Laura Bertsch (64.) kamen jeweils nach weiten Flanken am langen Pfosten recht ungehindert zum Kopfball, beide ließen sich die Chance nicht entgehen und gut 25 Minuten vor dem Ende stand es 2:0 für den KSC.
Aber Viernheim ließ sich nicht hängen, die Mannschaft versuchte nach vorne zu spielen, von der Bank kamen Kuhn, Stricklan und Mamolady, um nochmal Druck zu machen. Der Schuss ging allerdings nach hinten los, Lana Trentl zeigte sich in der 86. Minute im Duell mit der Viernheimer Abwehr abgezockt und machte den Sack endgültig zu. Und während bei den Gastgeberinnen nunmehr weder Körper noch Geist willig waren, schnürte die eingewechselte Melissa Zweigner einen Doppelpack (89./90+1.) zum 5:0 Endstand.
Fazit: Auf die ersten 65 Minuten lässt sich durchaus aufbauen, die Hoffnung auf einen Dreier keimt weiter. Es wird natürlich auch langsam Zeit, will man nicht vollends den Anschluss zum rettenden Ufer verlieren. In den nächsten Partien beim FV Hegau (Sa., 28.10.), gegen den TSV Tettnang (Sa, 04.11.) und beim FV Niefern (Sa., 11.11.) sind die Viernheimerinnen allerdings klarer Außenseiter, bevor dann in den beiden letzten Partien der Vorrunde mit dem Spiel bei Obertürkheim und dem Derby gegen den TSV Neckarau Farbe bekannt werden muss.