Als Herbstmeister starten die Frauen des TSV Amicitia Viernheim in die Wintervorbereitung auf die Rückrunde in der Verbandsliga. Trainer Patrick Kloskalla spricht im Interview über den Jahresstart, die anstehenden Aufgaben und die Erwartungen für die zweite Saisonhälfte.
Hallo Patrick! Die Winterpause war kurz, bereits im Januar standen mehrere Hallenturniere auf dem Programm. Bist Du mit dem Jahresstart zufrieden?
Kloskalla: "Definitiv, denn wir haben uns bei allen Turnieren vernünftig präsentiert. Einen besonders positiven Eindruck haben wir sicherlich beim Sodexo FußballCup in Rauenberg hinterlassen. Dort haben wir spielerisch, kämpferisch und durch einen starken Teamzusammenhalt überzeugt. Dass wir am Ende ‚nur‘ auf dem vierten Platz gelandet sind war aufgrund des Teilnehmerfelds keineswegs eine Schande. Zufrieden bin ich aber auch, weil wir die Hallensaison, die im Februar mit der Endrunde der Badischen Futsal-Meisterschaft enden wird, bisher ohne Verletzungen überstanden haben."
Dein Rückblick auf das vergangene Jahr der Frauen-Mannschaft dürfte hingegen durchwachsen ausgefallen sein. Welche Momente aus 2018 bleiben Dir besonders in Erinnerung?
"Es war ohne Frage ein zweigeteiltes Jahr, das mit dem Sieg gegen den KIT Sport-Club und der damit verbundenen Herbstmeisterschaft sehr positiv geendet hat. Wir haben zum Abschluss nochmal ein sehr, sehr gutes Spiel abgeliefert. In nicht besonders guter Erinnerung bleibt hingegen die gesamte Rückrunde in der Oberliga, in der wir als Mannschaft einfach zu wenig Charakter gezeigt haben, um bestehen zu können. Grund dafür war mitunter, dass wir erst als Team zusammenwachsen mussten. In diesem Prozess sind wir aber mittlerweile auf einem sehr guten Weg."
Du würdest der Mannschaft also zutrauen, in der kommenden Saison in der Oberliga mitzuhalten?
"Auf jeden Fall, auch wenn wir noch einige Schwachpunkte haben, an denen wir bis dahin gearbeitet haben müssen. Wir müssen in der Offensive noch deutlich gefährlicher werden und mehr Tore erzielen. Deshalb wäre uns natürlich geholfen, wenn wir noch eine treffsichere Angreiferin dazugewinnen könnten."
Dabei lief die Hinrunde in der Verbandsliga sehr vielversprechend, den nur vier Gegentreffern stehen 45 geschossene Tore gegenüber…
"Das reicht aber für die Oberliga noch nicht. In der Rückrunde wollen wir außerdem noch unser Umschaltspiel verbessern, da lassen wir noch viel zu viel liegen. Auch das Gegenpressing ist ausbaufähig. Wichtig ist außerdem, dass wir in vielen Situationen konzentrierter werden. Oft schenken wir die Bälle viel zu einfach her und vergeben Torchancen."
Wie bereitet ihr euch konkret in den kommenden Wochen bis zum Start der Rückrunde am 9. März vor?
"Wir haben zunächst ein paar Athletik-Einheiten vor uns, in denen es darum gehen wird, an unserer Fitness zu feilen. Anfang Februar geht es dann auf den Platz. Zunächst wollen wir nochmal die Dinge in unserem Offensivspiel festigen, die wir in der Hinrunde erarbeitet haben. Dazu stehen auch einige Testspiele an, besonders harte Brocken werden die Begegnungen gegen die U17-Junioren der TSG Weinheim und den Karlsruher SC. In den fünf Wochen Vorbereitung wollen wir die Mannschaft auch mental auf ein Topniveau bringen, um für den Rückrundenstart gewappnet zu sein."
Die zweite Saisonhälfte beginnt ihr als Herbstmeister. Wie schwer wird es, an die guten Ergebnisse der Vorrunde anzuknüpfen?
"Mindestens drei Spiele in der Hinrunde haben wir gewonnen, hätten sie aber genauso gut nicht gewinnen können. Dazu zählt neben den Partien gegen den KIT SC und den TSV Neckarau auch das Spiel gegen den Karlsruher SC II. Allein deshalb ist uns klar, dass die Rückrunde alles andere als ein Selbstläufer wird. Auch die vermeintlich leichteren Begegnungen werde uns einiges abverlangen. Der Vorsprung auf unsere Verfolger ist sehr gering, wir sind mehr als gewarnt. Ich bin mir trotzdem sicher, dass wir stark genug sind, um die gute Hinrunde zu wiederholen."
Die Meisterschaft ist also das klare Ziel?
"Wir wünschen uns natürlich die Meisterschaft und den Aufstieg – und das ohne Verletzungen."
Das Interview führte Pia Kielmann.